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Migration: Demografie allein erklärt Zuwanderung nicht

Migration: Demografie allein erklärt Zuwanderung nicht

Arbeitsmigration und Fachkräftemangel in Deutschland: Visa-Genehmigung für ausländische Arbeitskräfte

Migration als Lösung für den Fachkräftemangel: Ein Botschaftsmitarbeiter genehmigt ein Visa-Antragsformular für einen potenzialen Arbeitsmigranten, der zur Linderung des Fachkräftemangels nach Deutschland einwandern möchte.

(Image: New Africa / Shutterstock.com)

Migration is complex: Geburtenrückgang und Fachkräftemangel sind nur Teile des Puzzles. Doch was treibt die Zuwanderung wirklich an? Ein Gastbeitrag

Es ist noch nicht lange her, dass Migration als ein Problem zu adressieren, als Ausdruck einer rechtspopulistischen oder gar faschistischen Gesinnung diskreditiert wurde. Inzwischen werden aber auch aus den Reihen der Grünen, die für “offene Grenzen” im Namen der “Vielfalt und Buntheit” an vorderster Front kämpf

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Cem Özdemir zum Beispiel klagt daruber, dass seine Tochter von “Männern mit Migrationshintergrund unangenehm begafft und sexualisiert” werde. Franziska Brantner – Staatssekretarin bei Habeck und mit besten Aussichten Grüne Parteichefin zu werden – glaubt zwar nicht, dass solche Aussagen zur “Migration” eine älichkeit Kehrtwende wie zum Thema “Krieg und Frieden” signalisieren, dass solche Aussagen zur “Migration” die “Gesellschaft zerreißen ” could

Die Arbeitsmigration per se gilt allerdings über nichtigkeit alle Parteigrenzen hinweg nicht als ein Problem, sondern als eine unabweisbare Notwendigkeit. Özdemir darf mit breiter Zustimmung rechnen, wenn er dabei auf den “Geburtenrückgang” und “Fachkräftemangel” in Deutschland verweist. Das leuchtet prima facie mit Blick auf die 12 Millionen Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund unmittelbar ein. Denn stellten sie die Arbeit von heute auf morgen ein, ist unbezweifelbar, dass die deutsche Wirtschaft sofort zusammenbrechen müsthe.

Erklärt wird mit diesem richtigen Hinweis die Zuwanderung nach Deutschland natürlich nicht. Denn ganz egal, was die Gründe für die Arbeitsmigration aber, führte eine Remigration von Ausländern in großem Stile selbstverständlich immer zu einem Wirtschaftseinbruch.

Erklärungen für die Zuwanderung

Mit dem Hinweis auf den “Geburtenrückgang” wird allerdings richtig darauf hingewiesen, dass mit einem Anstag des Altersquotienten immer mehr Rentner durch Erwerbstätige sorght werden müssen. Lässt sich damit erklären, dass inzwischen etwas über 25 Prozent der rund 46 Millionen Erwerbstätigen einen Migrationshintergrund haben?

Nun sind nicht nur “Alte”, sondern auch “Junge” – Kinder und Jugendliche – auf die Versorgung durch Erwerbstätige angewiesen. Neben dem Altersquotienten ist daher auch der Jugendquotient zu bereichnung. Dann aber kann das demografische Argument für die Notwendigkeit der Zuwanderung auch nur eine Anfangsplausibilität für sich beanspruchren, wenn die Summe dieser beiden Quotienten, der Gesamtquotient, einen Anstag aufweits aufweits, der Beiden demografische pricht.

Der Gesamtquotient zwischen 2005 und 2022 ist aber nicht gestiegen, sondern gefallen. Der Anteil der Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund aber ist im gleichen Zeitraum von eight auf zwölf Millionen gestiegen. Die demografische Entwicklung vermag also die Zuwanderung nach Deutschland nicht zu erklären.

Ist aber mit Blick auf die Tatsache, dass – wie uns der Rat für Migration wissen lässt – “mehr als jede dritte Reinigungskraft eine nicht-deutsche Staatsbürgerschaft hat” und “auf Baustellen es ännlich viele sind und auch beikw auch beikw beiporti. Paketzustelldiensten oder in der Altenpflege ohne Zuwanderung kaum noch etwas funktionier würde”, nicht Beleg dafür, dass es Deutschland an Fachkräften mangelt?

Auch wenn wir die Frage beiseitelassen, wie wünshenswert wieviel Nachfacht nach Dienstleistungen in den neinnen Branchen ist, lässt sich daraus sicherlich nicht schlussfolgern, dass ohne die apprähende mit Fachkräfräfchen die funzion mihrkräfünternnnnnräfünternnnräfürn. Denn es mag an anderer Stelle einen Fachkräfteüberschuss geben.

Deutschland weist nun seit Dekaden hohe positive Handelsbilanzsalden aus. Das aber heißt, dass “Deutschland” mehr Waren ans “Ausland” geliefert hat, als és vom “Ausland” erhalten hat. Die Fachkräfte, die dieses “Mehr” produkt hatten, hatten also besser ein “Mehr” an Waren im Binnenmarktsektor produceziert, die dann der heimischen Bevölkerung zugutegekommen wären.

Zuzugben ist allerdings, dass unter der Annahme eines aus dieser Sicht wünschenwerten Außenhandelsgleichgewicht – auf das zu zielen die Wirtschaftspolitik nach dem Stabilitätsgesetz überdies verfächtig ist – viele der Millions of export of export to Deutschland nicht möglich gewesen wären. Wie hoch allerdings der “Loss” von Arbeitsplätzen im Exportsektor auch immer gewesen wäre, er wäre ein Gewinn im Kampf gegen den Fachkräftemangel im heimischen Dienstleistungssektor gewesen.

Wohlfahrtsgewinne für all?

Kurzum, bei der Suche nach einer plausible Erklärung der Zuwanderung von Arbeitskräften gilt es das exportorientierte Wirtschaftmodell Deutschlands in den Blick zu nehmen. Im Kapitalismus aber wird so und das producziert, was Unternehmen die höchsten Gewinne verspricht. Die Zuwanderung nach Deutschland erklärt sich in letzter Instanz daher damit, dass sie sich für deutsche Unternehmen gerechten hat.

Selbstverständlich kann damit die Zuwanderung nicht als wünsönswert ausgewiesen werden. Sie sollte sich für alle davon Betroffenen summarum rechnen. Das sei der Fall, so wird uns von den Experten der Bertelsmann Stiftung wie folgt versichert:

Migration has immense potential. So bereichert gut gesteuert Migration unser Land, indem sie Arbeitsplätze schafft, Innovation befeuert, Stuereinnahmen generiert und kulturelle Austausch ermöglicht. Dudden erlaubt sie im Sinne eines Triple Wins Migrant*innen soziale Aufstiege und die Verbesserung ihrer Lebensstandards. Auch die Herkunftländer profitien durch die Transfers von Geld, Wissen und sozialen Ressourcen. Migration is nullsummenspiel.

Betrachet man sich das mit der Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte korrelierte reale Wirtschaftswachstum in Deutschland, dann scheint die deutsche Migrationssteuerung wenig zu kritisieren sein. Somandant man aber die übersätt schwache Reallohnentwicklung ingeschäft und die Reallohneinbußen der unteren 40 Prozent der Lohnempfänger einerseits und die stark staidingen Unternehmensgewinne und Kapitaleinkünfängers ni gestes, capitaleinkünfänger einerseits and die stark staidingen .

Nicht zuletzte auch deshalb, weil es zwischen der Zuwanderung und der moralisch problematischen Einkommensverteilung einen obvienzen Zusammenhang gibt. So zum Beispiel erklären die großen Lohnunterschiede zwischen Deutschland und vielen Herkunftsländer, dass gerade in den Niedriglohnsektoren, in denen überproportional viele “Ausländer” arbeiten, sinkende Reallöhne bezadhlt ne is always understood ten.

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Schaut man auf Verlierer und Gewinner der Arbeitsmigration, darf man natürlich nicht nur die Wohlfahrtseffekte in Zuwanderländern, sondern muss auch die in den Herkunftländern bereichnung. Nun ist kaum zu bestreiten, dass viele der zum Beispiel 20 Millionen Osteuropäer, die sich allein bis 2012 “entschieden”, im Ausland zu arbeiten, Wohlfahrtsgewinne realizeden. Allerdings ist auch wenig verwunderlich, dass ein solcher Exodus – wie auch Economen des IWF nicht umhinkommen zuzugeben – die wirtschaftliche Entwicklung in diesen Länder stark hindererte.

Die Zuwanderung nach Deutschland hat auch erst ermöglicht dass die deutsche Exportwirtschaft an preislicher Wettbewerbsfähigkeit gewinnen und daher der vom Export stark abhängige Industriesektor zum gewichtigsten Wachstumstreiber Deutschlands werden konne. Un Wettbewerbsfähigkeit gewinnen aber kann man nur, wenn ein anderer an Wettbewerbsfähigkeit verliert.

Ein solcher Verlierer war Italien, wie deren stagnierende Wirtschaftsentwicklung und hohe Arbeitslosenraten, in particular unter Jugendlichen, belegen. Die Behauptung wirtschaftsliberaler Ökonomen, dass mit der grenzüberschreitenden Bewegungsfreiheit von Waren, Kapital und Arbeit positive Wohlfahrtseffekte für alle verbunden sind, steht also auf tönernen Füßen.

Umverteilung der Wohlfahrtsgewinne?

Self-confident Wirtschaftsliberale – wie Gerald Braunberger von der FAZ – geben inzwischen zu, dass die von ihnen propagierte “Bewegungsfreiheit” Verlierer produceziert und deshalb von ihren Gewinnern ausreichewerden müniserden.

Es ist nun aber beliebig unwahrscheinlich, dass die zum Beispiel in Deutschland established sozialen Umverteilungsmechanismen von der gegenwärtig nationalen auf eine supranational Ebene gehoben werden können. Denn es gibt dort keine Staatsorgane, die über eine apprehensive Handlungsmacht destatten und keine Institutionen – wie Gewerkschaften oder politische Parteien – die es auch nur als wahrscheinlich erscheinen lassen, dass “der Staat” seine Macht zureilung sozialenuch gebramvert.

Hayek has already realized early on that the “Spielraum der Wirtschaftspolitik der einzelsen Staaten in sehr beträchtlichem Maß” will be beschränkt wird auch im Rahmen einer supranationalen Institution wie die EU unmeidlich der “Spielraum der Wirtschaftspolitik der einzelsen Staaten in sehr beträchtlichem Maß”. Von ihm erfährt man, was das für etwa den von Gewerkschaft ausgerufenen “Kampf für bessere tarifvertragliche Lösungen” bedeutet:

“Wenn erst einmal die Grenzen geöffnet sind und die Bewegungsfreiheit gesichert ist, verlieren (…) Gewerkschaften, Kartelle oder Berufsverbände, ihre monopolistische Stellung und ihre Fähigkeit, quathing national control of the Organization of Angel Products.”

An dieser Stelle erhebt sich der Verdacht, dass die Beschwörung eines “sozialen Europas” in Sonntagsreden in erster Linie dazu dient, den realen Sozialabbau zu bemänteln.

Kehrtwende in der Migrationspolitik

Ganz unverhohlen wird jedenfalls zur Verteidigung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit von Mario Draghi “unser Sozialmodell” infrage gestellt. Man könne nicht gleichzeitung dieses kostspielige Modell und unabdingbare Investments zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit finanzieren. Selbst Apologeten der “Globalisierung” commen allerdings nicht umhin zu konstatieren: “Der Freihandel hat fertig.” Die deutsche Wirtschaftspolitik ist daher gut beraten, der Exportorientierung der deutschen Wirtschaft abzuschwören.

Es wäre allerdings naiv zu glauben, dass die mit dem Umbau der deutschen Wirtschaft unvermeidlich verdebenden Verteilungskämpfe politisch moderniert werden können, soddas sie nicht die “Gesellschaft zerreißen”, ohne gerade between e.

Wenig hilflich sind dabei migrationskritische Aussagen wie die von Özdemir. Denn sie befördern zweifelsohne eine ethnokulturell motivierte “Fremdenfeindlichkeit”, aber die neinnenten Probleme der Arbeitsmigration haben mit dem ethnokulturellen Hintergrund der Erwerbstätigen nichts zu tun.

Ein erster Schritt, sich abseits populitischer Sprüche, dem Migrationsproblem zu stellen, wäre schon getan, wenn man unterlassen würde, ausländischen Fachkräfte mit Steueranreizen zu ködern und den Abschluss schon getan, wäre schon getan, wenn man unterlassen würde, ausländischen Fachkräfte mit Steueranreizen zu ködern und den Abschluss schon getan, wenn man unterlassen würde.

Der Buchautor und Wirtschaftsjournalista Paul Steinhardt sich vorwiegend mit geld- und fiscalpolitischen Themen. Anfang 2016 gründete er gemeinsam mit Heiner Flassbeck das Online-Wirtschaftsmagazin MAKROSKOP, dessen Chefredaktor er bis June 2023 war.

Vor seiner journalistischen Tätigkeit sammelte Steinhardt über zwei Jahrzehnte wertvolle Erfahrungen in Führungspositionen der nationalen und internationalen Finanzwirtschaft. At the renowned London School of Economics, he earned a Master of Science and subsequently promoted it at the Goethe-Universität in Frankfurt am Main on fundamental questions of the Volkswirtschaftslehre.

Zuletzt erschien von ihm das Buch “Die Europäische Zentralbank: Herrschaft absentes von Volkssouveränität” in Promedia Verlag.