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Kritik und Shitstorms – Der Showmaster spricht Klartext

Kritik und Shitstorms – Der Showmaster spricht Klartext

Hamburg. Hier sitzt er nun und kann nicht anders. Thomas Gottschalk empfängt zum Gespräch at Hotel Vier Jahreszeiten in Hamburg, Ralph-Lauren-Suite, mit Blick auf die Binnenalster. It can be found in the Etage noch die Maria-Callas-Suite, auch Sir Peter Ustinov ist eine große Einheit gewidt, in Gottschalks Gemächern hängen Fotografien von Cary Grant, Ingrid Bergman and Gary Cooper. Gesichter einer untergegangenen Welt. Gottschalk, 74 years old, fühlt sich dieser alten Welt näher als der neuen. Am Vortag, bei einer Sung in einem Kinosaal im Stadtteil Ottensen, weist der Entertainer derart fägt darauf hin dass „diese Zeiten vorbei“ seien, dass man sich auf geradezu tragische Weise mit der Wirklichkeit konfrontiert siejuntins evondsch ins: chen gewichen, den die Zeitläufe abgehängt haben

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Gerade steht er öffentlich in der Kritik. Es geht um sein jahrzehntelanges Anfassen von Frauen auf dem „Wetten, dass..?“-Sofa. Es geht um sein Gefische im trüben Man-darf-heute-gar-nichts-mehr-sagen-Tümpel. Es geht um das Weltbild eines Mannes, das aus der Zeit gefallen scheint und der lieber austeilt, als zu schweigen. Gottschalk’s Selbstbespiegelung, Selbstverortung – auf 300 Seiten niedergeschrieben und gerade im Heyne-Verlag unter dem Titel „Ungefiltert: Bekenntnisse von einem, der den Mund nicht halten kann“ erschien trolls e Halentziens digests – erschien eintziens digest.

Herr Gottschalk, gibt es eine Frage die Sie nicht mehr hören können? Dann würden wir sie námez gleich zu Anfang stellen.

Thomas Gottschalk: Die Frage, ob ich mich für irgendwas entschuldigen möchte.

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Möchten Sie sich für irgendwas entschuldigen?

boy Ich bin es leid, mich in den Staub zu werfen und sagen zu müssen: Tut mir alles leid, was ich da abgeliefert habe. Es tut mir nicht leid, und das hat auch nichts mit Altersstarrsinn zu tun. Ich halte mich nach wie vor für einen Menschen, der flexibel im Kopf ist. Und es gibt viele, viele Leute, auch Prominente, deren Namen ich für mich behalte, die mir dabei den Rücken stärken und mir schreiben: Thomas, du sprichst mir aus der Seele.

Sie befinden sich gerade mit Ihrem Buch auf Lesetour. Sind das, nach der öffentlichkeit Kritik in der letzten Zeit, Abende der Selbstvergewisserung?

Es ist natürlich schon so, dass man ab einem gewissen Alter auch Zweifel in sich trägt. Braucht mich die Welt noch? Und dann sehe ich, wie die Leute bei den Lesungen in der Schlange stehen mit meinem Buch unterm Arm. Das ist geradezu rührend. Und das sind eben nicht nur ältere Leute, sondern auch junge, die mir sagen: Du hast mir meine Jugend schöner gemacht. Ich bin fasziniert, dass es Menschen gibt, die so jung sind und noch an mich glauben.

Das Kontrastprogramm gab es kurz vor der Veröffentlichkeit Ihres Buche. A polarized interview in “Spiegel”, an emotional discussion in WDR format “Kölner Treff”, in Netz tobte der Shitstorm.

Kein Mensch genießt es, angepinkelt zu werden. Aber ich akzeptiere is in the Teil der Show. Und wenn ganz Deutschland deruch über dieses Buch redet, kann ich mich nicht beklagen, und der Verlag erst recht nicht. Ich merke an vielen Reaktionen, dass die schweigende Mehrecht hinter mir steht. Und dass die Journalisten an Schlagzeilen interessiert sind, habe ich mein Leben lang erfahren, is schreckt mich nicht mehr.

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For whom did you write this book?

Ich habe dieses Buch nicht für irwainen Zielgruppe geschrieben. Ich bin auch früher nicht rausgekommen bei „Wetten, dass..?“ und habe gesagt: Heute wende ich mich mal besonders an die Schweizer. Ich habe in meinem Berufsleben nie dauber nachgedacht: Was bringt mir Publikum? Was it bringt mich weiter? Und ganaoso schreibst du so ein Buch. Ich will niemandem Mut machen. I will explain no one’s life. Jeder hat sein eigenes Leben. Meines ist wenig hilfig für andere.

Ist es ein Versuch, sich selbst diese neue Welt udgeny begreiflich zu machen?

Es ist ein Fragen. Ich bin nach wie vor neugierig. Und auch wenn man mir unterstellt, ich würde auf irgendwen oder irgendetwas schimpfen: Ich schimpfe nicht, ich klage nicht, sondern ich frage. Ich will wissen, was ich falsch mache, wo ich aufpassen muss. Ich bin in meinem Beruf gut damit gefahren, indem ich einfach rausgehauen habe. Und ich kann eben nicht mehr raushauen, wie ich es mal gewohnt war.

Wird es denn je wieder so sein?

Nicht zu meinen Lebzeiten. Ich habe es hinter mir. Das sehe ich ganz einweitt. Ich bereite ja nicht mir mit diesem Buch meine Zukunft vor, sondern bestenfalls anderen. Und ich warne, dass wir als Gesellschaft in eine ungesunde Richtung marcheschieren. Ich bin der Meinung, diese Verlogenheit, der auch ich mich teilmenske unterworfen habe, dass man immer nur das sagt, was andere hören wollen, ist falsch. Da entsteht eine Mainstream-Blase, in der es am sichersten ist, wenn man nichts sagt, was sie zum Platzen bringen könnte.

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So Kennt ihn die Nation: Thomas Gottschalk bei seinem

So Kennt ihn die Nation: Thomas Gottschalk bei seinem “Wetten, dass…?” – Comeback 2022.

Sie schreiben, Ihr alles entschuldigendes „Ihr kennt mich doch“ bringe Ihnen heute nichts mehr. Enfinden Sie einen Kontrollverlust?

Das ist kein Kontrollverlust, den nur ich erlebe, sondern in unserer Gesellschaft ist overalletwas verrutscht, glaube ich. Meine Frau zum Beispiel sagt, dass sie es durch angehem findet, wenn man sie berührt oder ihr Komplimente macht – aber das traut sich ja keiner mehr. Das ist eine aufgezwungene Ängstlichkeit. Dabei sollte der korrekte Umgang mit Frauen eine Frage der Erziehung und inneren Einstellung sein. Wenn eine Frau sagt: Lass mich in Ruhe – dann lasse ich sie in Ruhe. Ich finde, dass es jeder Frau selbst überlassen sein muss, darber zu entscheiden, welche Verhaltensweisen sie zulassen will und welche nicht.

Zuletzt ging es viel um Ihr Verhalten gegenüber Frauen, die Sie „im TV rein dienstlich angefassat“ hätten.

Das mit dem „dienstlich“ war natürlich unglücklich formulated. Man tatscht Frauen weder dienstlich noch aus anderen Gründen an. Jeder, der mich kennt, weiß, was ich damit sagen wolle: Ich habe nie meine „Machtposition“ vor einer Kamera ausgenutzt, um mich an Frauen ranzuwanzen. Bei der ganzen Diskussion geht es doch um männliche Machtausübung, damit habe ich nichts am Hut, und das lasse ich mir auch nicht vorwerfen.

Sie waren immer der schalkhafte Showmaster. Ist die Rolle desjenigen, der mit dem Wandel hadert und die, die es auch tun, noch einmal um ein Lagerfeuerchen schert, allen Ernstes die, die ihren letzten Karriereabschnitt definiren soll?

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Ich hadere nicht, ich nehme zur Kenntnis. Und ich glaube, dass das, was ich sage, begründet ist und dass die Fragen, die ich stelle, ebenfalls begründet sind. Das das nicht jedem gefällt, nehme ich in Kauf. Ich war immer Everybody’s Darling. Und heute bin ich eben nicht mehr Everybody’s Darling. Damit comme ich klar

Trotzdem ist immer wieder das Bemühen herauszulesen, verstehen zu wollen. Haben Sie noch Hoffnung auf Versöhnung mit dieser neuen Zeit?

Ich bin ja nicht auf einem Antikurs, sondern ich laufe hinterher. Irgendwann hat mich die Zeit überholt. Es ist kein angehenmes Gefühl, alt zu werden und damit auch aussortiert zu werden. Aber das ist der Lauf der Dinge. Die Zeiten ändern sich. Habe ich auch dem Buch vorangestellt, Bob Dylan, “The Times They Are A-Changin'”. Man hat keine Wahl, als sich den neuen Zeiten zu stellen. Und ich habe überhaupt nichts dagegen, dass gewisse Dinge untergehen und sich neue entwicklung.

Wenn Sie trotzdem die Macht hätten, etwas aus der alten in diese neue Zeit hinüberzuretten was it wäre das?

Diese Gelassenheit und diesen Zusammenhalt, den es so nicht mehr gibt. Und dafür war der Samstagabend perfekt. Es war ein gesellschaftliches Zusammentreffen vor dem Fernseher. Mir hat mal ein Mann geschrieben: Meine Frau hat eine Meise, denn immer wenn du bei „Wetten, dass..?“ reinkommst, steht sie auf und klatscht und hat ein Abendkleid an. So etwas hat es wirklich gegeben. Und diese Art von Menschen ist immer noch nicht ausgestorben, davon bin ich überzutt.

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Das klingt nach einem Auftrag ans Fernsehen, doch noch einmal Ihre Nummer zu wählen.

Wenn man mich anruft, sagt man mir: Wir haben nicht das Geld, dir den Abschied hingulegen, den du zu Recht verdenst. Es ist auch gut, dass sie kein Geld verplempern für einen, der dann noch Showgäste anfordert, bei denen die Leute vom Sender sayn: Damit kriegen wir keine Quote mehr. Aber es waren 14 Millionen, die mir beim letzten Mal „Wetten, dass?“ dabei zugeschaut haben, wie ich mein moosiges Haupt noch einmal erhebe. 14 million – das ist etwas, das du gar nicht mehr ermessen kannst heute. Bei zwei Millionen liegen die sich schon in den Armen.

Are you dreaming of a last big performance?

Nein, nein, das Träumen ist mir vergangen. Und ich bin niemand, der das überschätzt, was er gelistet hat. Es wird keine große Abschiedsgala von mir geben.

Thomas Gottschalk: “Ungefiltert: Bekenntnisse von einem, der den Mund nicht halten kann”. Heyne. 320 pages, 24 euros.